v. Malotki- Familien

Malotki-Familien (Malotki in verschiedenen Schreibweisen) siedelten einerseits in den Pommerellen bzw. dem späteren königlichen Preußen/Westpreußen und andererseits in Ostpommern im Gebiet um Bütow. Ob die beiden Malotki/Malotka-Linien einem Geschlecht zugeordnet werden können, kann nicht eindeutig belegt werden. Es gibt Argumente, die dafür, und welche, die dagegen sprechen.
Die ersten bekannten Malotki-Familien wurden bereits im 15. und 16. Jahrhundert in den Pommerellen und in Hinterpommern urkundlich erwähnt. So wurde bereits 1493 ein Jacob Mallotke durch den Herzog Bogislaw X. mit den Dörfern Damerkowe und Albek (östlich von Lauenburg gelegen) belehnt. 1515 belehnte derselbe Herzog einen Greger Mlotk zusammen mit 5 weiteren Familienoberhäuptern mit dem im Kreis Bütow gelegenen Dorf Tzebetkauw. Jede dieser 6 Familien erhielt einen eigenständigen Anteil an dem 33 Hufe (ca 560 ha) umfassenden Dorf, einen sogenannten Gutsanteil.
Der ursprünglichen in den Lehnsurkunden erwähnten Namen veränderten sich im Laufe der Jahrhunderte stark. So wurde in dem späteren Westpreußen aus Mallotke vorwiegend der Nachname Malotka. In Pom mern wandelte sich der Name Mlotk zu Malotki, Malottki, Malottky und Malottke.
In den Pommerellen und dem späteren Königlich Preußen/Westpreußen verbreiteten sich die Malotka-Familien vorwiegend im Gebiet um Putzig/Neustadt/Lensitz. So wurden bereits im 16. und 17. Jahrhundert Malotkes Bürgermeister und Richter in  Putzig.

 

Ehemaliger Hof der v. Malotkas in Lensitz

 

Mitte des 16. Jahrhundert wurden Malotka-Familien in Dorf Lensitz (südöstlich von Neustadt) sesshaft. Das Dorf bzw. Teile davon waren bis Ende des 20. Jahrhunderts in Besitz einer Malotka-Familie. Von Lensitz aus verbreiteten sich die Malotka-Familien in weitere Orte dieser Region, wie beispielsweise in Czestkau, Witzlin, Rahmel, Gohra, Kantrzin oder Sierakowitz.     
In den Pommerellen bzw. in Westpreußen hatten die Malotka- Familien nur vereinzelt Wappen. Bekannt ist ein typisch kaschubisches Wappen mit einem liegenden Viertelmond und darüber stehenden zwei Sternen.
Im Gebiet um Bütow gab bis in das 18. Jahrhunderthinein nur eine evangelisch gläubige v. Malotki in Trzebiatkow. Diese Stammfamilie wurde in weiteren Lehnsurkunden aus den Jahren 1607 und 1621 erwähnt. Nach der Übernahme des Bütower-Gebietes durch den polnischen König bestätigte dieser 1638 die Lehnsurkunde von 1515.
Erst Anfang des 18. Jahrhunderts wurde auch eine katholische v. Malotki-Familie in Trzebiatkow sesshaft.
Mitte des 18. Jahrhunderts heiratete ein Sohn der evangelischen v. Malotkis ein Fräulein v. Zyrson. Diese erbte von ihren Eltern das Stammgut Groß Gustkow A. Damit wurde eine v. Malotki-Familie auch in Groß Gustkow sesshaft.
In der Folgezeit wurden Malotki-Söhne aus Trzebiatkow auch in Groß- und Klein Tuchen, in Lonken, in Kathkow, in Reckow, in Damsdorf und in Pyaschen Landwirte auf eigenem oder gepachtetem Boden.

 

Ehemaliges Wohnhaus einer v. Malotki Familie in Trzebiatkow

 

Vom 18. bis 19. Jahrhundert schlugen viele der v. Malotki-Söhne eine Militärlaufbahn ein. Fünf von Ihnen erreichten den Rang eines Generals. 
Nach dem 2. Weltkriege wurden Westpreußen und Ostpommern polnisch. Die meisten v. Malotki verließen das Gebiet, in dem sie seit Jahrhunderten ansässig waren. Der letzte Besitzer des aus einem Gutsanteil hervorgegangenen Bauernhofes in Trzebiatkow war  Erich v. Malotki. Er floh 1945 nach Berlin. Dieser Hof war nachweislich mindestens 450 Jahre in Besitz einer v. Malotki-Familie.
Die v. Malotki´s leben gegenwärtig in fast allen Regionen Deutschlands weit verstreut. Zentren der v. Malotki-Familien sind Berlin, Halle und Hamburg. Einen landwirtschaftlichen Beruf übt, soweit bekannt, kein Familienangehöriger mehr aus.
Es gibt auch einen Familienverband v. Malot(t)ki. Dieser Verband organisiert jährliche Treffen der v. Malotki-Familien in Deutschland. Des Weiteren wird die Erforschung der Familiengeschichte und der einzelnen Stammlinien organisiert.