Das Wappen der v. Malotka(i)-Familien
Die meisten adligen Familien in Königlich Preußen/Westpreußen und Ostpommern besaßen ein Familienwappen. Auch die v. Malotka(i)-Familien besaßen Wappen, wobei es deutliche Unterschiede zwischen den Wappen der in den beiden Siedlungsgebieten lebenden v. Malotka- und v. Malotki- Familien gab.
Wie schon in der Geschichte der v. Malotki-Familien erwähnt, hieß der 1515 in der Lehnsurkunde Stammvater mit Nachnamen Mlotk. Mlotk bedeutet auf Polnisch Hammer.
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So enthielt auch das 1638 erstmals beschriebene Familienwappen drei Hämmer auf dem Schild und noch einen geharnischten Arm mit einem Hammer in der Hand. Leider gibt es ausgehend von diesem Wappen zu den später beschriebenen und gezeichneten Wappen Unterschied in der Farbe des Schildes und der Hämmer. Auch die Anordnung der drei auf den Stiel gestellten Hämmer ist unterschiedlich. Es besteht also bei den Wappen der ostpommerschen Familien ein deutlicher Zusammenhang zwischen dem Familiennamen Mlotk (Hammer) und dem Wappen. 1772 übernahm der Preußische König Friedrich II. die unter polnischer Herrschaft befindlichen Pommerellen. Der pommerellische Adel und die Ständen sollten dem neuen Herrscher den Vasalleneid leisten. In der Liste der Adligen, die Friedrich II. gehuldigt hatten, befinden sich auch 3 Vertreter der Familie v. Malotki. Ihr Wappen wurde wie folgt beschrieben: in Silber drei fächerartig gestellte schwarze Hämmer mit goldenen Stielen. |
Das erste bekannte, gezeichnete Wappen stammt aus dem pommerschen Wappenbuch von Friedrich Wilhelm v. Osten aus dem Jahr 1781. Leider ist das Wappen in dieser Sammlung nicht koloriert, aber es zeigt prinzipiell das oben beschriebene Wappen. Die bedeutendste Sammlung deutsche Wappen ist das Siebmachers Wappenbuch. Die Folgen des Wappenbuches erschienen im Zeitraum von 1605 bis 1967. Sie enthalten 130.000 Wappen in 119 Bänden. In dem Band III „Der blühende Adel des Königreichs Preußen“ wurde in der Abteilung 2 M-Z auch das Wappen der Familie v. Malotki aufgenommen Während die Beschreibung auf Seite 252 noch relativ ungenau ist, zeigt die Darstellung des Wappens auf Tafel 302 eindeutig, dass in dem Wappen drei schwarze Hämmer auf einem silbernen Schild dargestellt werden. Zwei der drei Hämmer im Schild zeigen mit den Finnen nach links, während die Finne des linken Hammers nach rechts zeigt. | ![]() |
Bis in das 19. Jahrhundert hinein wurde somit das Wappen des Adelsgeschlechts der v. Malotki in der Literatur fast ausschließlich mit einem silbernen Schild, auf dem sich drei schwarze Hämmer mit goldenen Stielen befinden, dargestellt.
Das Familienwappen der v. Malotki in der heutigen Form ist erst in den neunzehnhundertsiebziger Jahren entstanden. Allerdings wurde eine schematische Zeichnung in schwarz/weiß von Johannes v. Malotki im Kopf seiner Rundschreiben ab 1935 verwendet. Hans v. Malotki beschrieb in der „Geschichte der Familie v. Malotki“ von 1943 das Wappen der Familie v. Malotki. Nach seiner Beschreibung zeigt das Wappen im roten Schild drei silberner Hämmer, die fächerartig mit den Stielen zusammenstehen, und auf dem Helm ein gepanzerter Arm, der einen Hammer schwingt.
In den 1970-iger Jahren wurde das Wappen der Familie beim Deutschen Herold angemeldet. Damit ist ein Wappen urheberrechtlich abgesichert. Da die Abweichungen in der Ausführung des Wappens bekannt waren, sollte im Anmeldeverfahren geklärt werden, welches der Wappen das ursprüngliche war. Der Deutsche Herold registrierte dann aber ohne Diskussion das Wappen mit den silbernen Hämmern im roten Schild unter der Nummer 6838/74.
Das aktuelle Wappen der v. Malotki enthält also drei silberne Hämmer im roten Schild. Die Hämmer sind mit den Stielen nach unten fächerförmig aufgestellt. Die Finnen der drei Hämmer zeigen nach rechts. Auf dem gekrönten Helm mit rot-silberner Decke ruht einen gepanzerten rechten Arm einen Hammer schwingend. Die Finne dieses Hammers zeigt ebenfalls nach rechts.
Das beim Deutschen Herold angemeldete Wappen der v. Malotki-Familien (v. Malotki in allen Schreibweisen)
Die Frage nach den Wappen von den in Königlich Preußen/Westpreußen lebenden v. Malotka-Familien ist schwieriger zu klären. Nach der Beschreibung des Wappens der drei Malotka-Familien in dem Protokoll zum Vasalleneid würden die älteren Wappenbeschreibungen auch für die im späteren Westpreußen lebenden v. Malotka-Familien gelten. Allerdings wurden in einem Gerichtsprotokoll von 1640 ein Georg Malotka aus Damerkow und ein Gregor Kentrzynski alias Malotka aus Kantrschinin als Zeuge für den Thomas Malotka aus Lensitz erwähnt. Georg und Gregor sollen ein Wappen mit einem Halbmond und zwei Sternen besessen haben. Dies ist wiederum ein typisch kaschubisches Wappen. Welche Familien in Königlich Preußen und dem späteren Westpreußen dieses Wappen weiter geführt haben, ist nicht bekannt.